Festival Ready
Ursprünglich als studentische Abschlussarbeit angedacht, ist aus dem Film doch etwas viel Größeres geworden: in über zwei Jahren ist ein 82min Independent Kinofilm entstanden! Picture Lock (=keine Schnittänderungen mehr – im Idealfall) war bereits im März. Es folgte die Postproduktion in Stuttgart und Leipzig und die Überarbeitung mit Feedback der Protagonisten, die den Film im April bei der vorläufigen Teampremiere mit Crowdfundern und Sponsoren im Heimatort der Regiesseurin und Produzentin Lilith Kugler das erste Mal zu Gesicht bekamen. Standing Ovations und begeistertes Publikum, viel positives Feedback und durchaus emotionale Reaktionen überschwemmten das Team und Protagonisten an diesem Abend. Zum Ausdruck kam große Anerkennung der Arbeit des Vereins Yenfaabima, gegründet von Tankpari Guitanga, der sich unermüdlich und unter schwersten Bedingungen für die Versorgung psychisch und epileptisch Erkrankter einsetzt, sowie für die filmische Leistung des Teams.
Timothée Tindano (Protagonist, Psychiatische Fachkraft) äußerte – nachdem er seine Stimme wieder fand – sogleich den Wunsch, den Film auch in seiner Heimat Burkina Faso zeigen zu können. Da der Film durchaus auch mit diesem Hintergedanke produziert wurde, wird momentan überlegt, wie dies umzusetzten ist. Die Anwesenheit der zwei Experten wurde genutzt, um auf das Thema in verschiedenen Veranstaltungen wie einem Fachtag zu “Global Mental Health” in Stuttgart aufmerksam zu machen und Kontakte zu Vereinen wie Amnesty, Difäm und dem Freundeskreis St. Camille Reutlingen zu knüpfen und zu vertiefen. Der Freundeskreis Yenfaabima setzte sich in Workshops intensiv mit der Arbeit in Burkina Faso auseinander. Gemeinsam mit deutschen ExpertInnen wie Psychiater Michael Huppertz, Psychiaterin Theresaia Alt und Architekt Michael Seidel wurden mögliche zukünftige Modelle für den Fortgang der Arbeit von Yenfaabima diskutiert.
Mittlerweile liegen die Untertitel des Films auch in Englisch vor und an einer französischen Fassung wird momentan gearbeitet. Französische Version? Ja, in Burkina Faso wird Französisch als Amtssprache gesprochen, trotzdemn kommen im Film einige Menschen zu Wort, die auf den lokalen Sprachen Moré und Gourmantchéma sprechen. Die verschiedenen Sprachversionen entstehen, um den Film auf Filmfestivals auch international einzureichen. Die ersten Einreichungen fanden bereits statt und die Liste ist noch lang. Wir hoffen auf die ein oder andere Möglichkeit, den Film auf einer solchen Plattform präsentieren zu können, bevor im nächsten Jahr dann Kino- und sonstige Einzelveranstaltungen stattfinden werden. Es heißt also: noch etwas Geduld und Daumen drücken!