Weltpremiere in Abidjan
Mitte November fand für vier Tage das Menschenrechtsfilmfestival „Ciné Droit Libre“ in Abidjan in der Elfenbeinküste statt. Abidjan ist nicht die offizielle Landeshauptstadt, jedoch die wirtschaftlich und kulturell bedeutendste Stadt des Landes. Das Filmfestival Ciné Droit Libre wurde ursprünglich im Nachbarland Burkina Faso iniziiert und hat sich mittlerweile auf die umliegenden Länder ausgeweitet. In der Elfenbeinküste wird das Festival von Ciné Connexion organisiert und feierte nun zehnjähriges Jubiläum unter dem Motto „Justice – levez-vous!“. Hauptpartner ist das Goethe- Institut, daneben gibt es viele weitere wie Amnesty, Institut Francais, German Documentaries und UNODC.
Eröffnet wurde das Festival von Direktor Yacouba Sangaré und mit prominenten Gästen u.a. Samira Daoud, Amnestybeauftragte für West- und Zentralafrika, und der Staatssekretärin Aimée Zébéyoux.
Um die 20 Filme wurden an verschiedenen Schauplätzen gezeigt, sowohl in Instituten als auch auf öffentlichen Plätzen für die Bevölkerung zugänglich, immer gefolgt von Diskussionen und Filmgesprächen. Die Krankheit der Dämonen wurde als Abschlussfilm in Anwesenheit der zwei Hauptprotagonisten aus Burkina Faso Tankpari Guitanga und Timothée Tindano und Lilith Kugler als Regisseurin am 17.11.18 im Rahmen der Schlusszeremonie im Goethe Institut gezeigt. Die Thematik der psychischen Gesundheit stieß auf offene Ohren und Gesprächsbedarf im Nachhinein. Ein Mann meldete sich zu Wort, er habe bisher Angst vor psychisch Kranken gehabt und habe nun durch den Film verstanden, dass es sich nicht um schlechte Menschen handelt, die für etwas bestraft wurden, sondern dass eine solche Krankheit jede Personen bekommen kann und Betroffene Hilfe brauchen. Herr Delormas von Amnesty International Elfenbeinküste interessierte sich zusammen mit Prof. Koua – Vizepräsident des Psychiaterverbands Elfenbeinküste für den Film. Sie würden ihn gerne zur Aufklärungsarbeit im Rahmen einer landesweiten Kampagne einsetzten. Sie betonten die Relevanz und Kraft eines solchen Mediums. Von Seiten des Festivaldirektors Yacouba Sangaré wurde der Wunsch geäußert, den Film im kommenden Jahr erneut zu zeigen, dann auch an den öffentlichen Schauplätzen in den Stadtvierteln von Abidjan.
Herzlichen Dank an Bärbel Mauch, durch die der Kontakt zum Festival entstand und über German Documentaries die Anwesenheit der Regisseurin ermöglichen konnte. Die zwei Protagonisten konnten Dank der Mindful-Change-Foundation (Darmstadt) und Arkade e.V. (Ravensburg) anwesend sein, zudem unterstützte die UNODC (United Nations Office on Drugs and Crime) den Aufenthalt wesentlich. Wir wurden herzlich Empfangen und bestens betreut und versorgt.
Deutschlandpremiere: 06.12.18 in Stuttgart im Rahmen der Filmschau Baden-Württemberg