Das neue Motorrad und die Regenzeit
Stolz präsentiert Tankpari Guitanga das neue Fahrzeug von Yenfaabima, ein Kleinmotorrad, das auf der ganzen Welt sehr beliebt ist. In Burkina Faso heißt das Modell Spark („Funke“) und der ist erst mal auf den Initiator und Koordinator von Yenfaabima übergesprungen. Das Motorrad war bereits während der vergangenen Sprechstunde am 1. und 2. Juli 2017 im Einsatz. Ermöglicht wurde die Anschaffung durch viele EinzelspenderInnen im Freundeskreis Yenfaabima und einen Zuschuss der “Aktion Selbstbesteuerung” sowie des Freundeskreis St. Camille Reutlingen.
Die Regenzeit in Burkina Faso hat im August begonnen. Der Regen fiel in moderaten Mengen, so dass die Bevölkerung ihre Felder bestellen kann. Glücklicherweise gab es bisher auch keine Überschwemmungen. Denn der über 9 Monate ausgetrocknete Boden ist steinhart und kann zunächst nur wenig Wasser aufnehmen. Außer den gewohnten Unannehmlichkeiten wie das Wegschwemmen der aus ungebranntem Lehm gebauten Mauern und Hütten und der Unpassierbarkeit mancher Verkehrswege gab es in der Region Piéla keine besonderen Vorkommnisse.
Die durch die Regenzeit eingeschränkte Mobilität hat aber große Auswirkung auf die beiden vergangenen Sprechstunden von Yenfaabima gehabt. Viele PatientInnen erreichten Piéla erst nach dem Termin der Sprechstunde, andere haben sich gleich gar nicht auf den Weg gemacht. Etwa 100 Personen wurden jeweils behandelt, das ist die Hälfte der üblichen Anzahl. Darunter sind immer noch bis zu einem Viertel Neuzugänge. Aufgrund der Widrigkeiten musste Tankpari Guitanga und sein Team „nacharbeiten“. In den Tagen nach der Sprechstunde meldeten sich PatientInnen mit Problemen telefonisch und wurden auch auf diese Weise vom Psychiater Timothée Tindano beraten. Bis zu einem Umkreis von 40 km mussten Medikamente ausgeliefert werden. Denn der Erfolg einer Behandlung steht und fällt mit deren regelmäßiger Einnahme. Ganz zu schweigen bei akuten Problemen, wenn bei fehlender medikamentöser Versorgung als einzige Alternative das erneute Anlegen einer Kette bleibt. Ein traumatisches Erlebnis für einen Kranken auf dem Weg der Besserung. So hatten die HelferInnen alle Hände voll zu tun. Tankpari Guitanga betont ausdrücklich den großen Wert des Motorrads in dieser Situation. Mit diesem lassen sich oft Wege finden, die für ein Auto nicht mehr befahrbar sind.